Watercontact

… diese Fotos sind 2019 in Portugal entstanden … Nirvan Navrin und ich haben uns hier eingestimmt auf eine Watercontact-Performance, die wir später am Tag gezeigt haben … fotografiert hat uns dabei Avishag Gaya aus Israel … bei den Videos auf meiner Webseite findest Du auch eine ausführliche Dokumentation über meine Arbeit im Wasser …

Schon immer habe ich mich im Wasser wohl und geborgen gefühlt. Sei es in der Dusche, der Badewanne, dem Meer oder dem Schwimmbad. In meiner Kindheit und Jugend habe ich stundenlang allein oder mit anderen im Wasser gespielt, im Schwimmverein trainiert oder in der Badewanne gelegen.

Als ich das Tanzen und vor allem die Contact Improvisation für mich entdeckte, habe ich fast zeitgleich im selben Rahmen das Watercontacten kennengelernt. Auf eine Weise kam mir das gar nicht besonders, sondern ziemlich natürlich und selbstverständlich vor. Im Vordergrund stand für mich immer die Freude und der Genuss an der Bewegungsfreiheit, die ich im Wasser erfahre sowie die Weichheit, Durchlässigkeit und Langsamkeit, die ich durch das Wasser in meinem Körper, meinem Geist und meiner Seele erfahre. Über die Jahre habe ich im Wasser gelacht, geweint, getanzt und geforscht. Das Wasser ist mein Zuhause geworden (geblieben).

Im Grunde erforsche ich beim Watercontacten die gleichen Prinzipien wie bei der Contact Improvisation an Land. Die wässrige Umgebung verändert das Erleben jedoch stark und ebenso die Forschungsfragen.

Auch die Art der wässrigen Umgebung verändert das Erleben und die Forschungsfragen: ein geschlossener, begrenzter, stiller Pool fühlt sich ganz anders an und birgt anderes Potenzial als ein großes, offenes, lebendiges Gewässer wie zum Beispiel das Arabische Meer. In Abhängigkeit davon wie viel oder wenig Eigenbewegung und Dynamik ein Gewässer hat, spiele ich zum Beispiel mit mehr oder weniger Hingabe, komplettem Loslassen und Sein oder eben mit mehr eigener Bewegung. Auf jeden Fall ist das Watercontacten und die Solobewegungen im Wasser für mich etwas ganz Besonderes und etwas ganz besonders Schönes — ein ganz eigenes Universum.

Diese Fotos sind 2019 in Indien entstanden. Mit mir im Wasser und auf den Fotos ist Rosalind Holgate-Smith — hinter der Kamera der indische Fotograf Kishore Kumar.